Bei vielen von euch hat das Notebook schon längst den klassischen Desktop PC abgelöst. Surfen auf dem Sofa, Arbeiten in der Küche oder einfach zuklappen und mitnehmen sind gute Argumente für die tragbaren Computer. Wenn da nur nicht das leidige Thema mit den quasi immer leeren Akkus wäre, deren Kapazität spätestens nach zwei oder drei Jahren höchstens noch für den Steckdosenwechsel reicht. Aber wie behandelt man einen Akku „richtig“ und woher kommt der starke Verschleiß? McFoxx zeigt es euch:
Aufbau eines Notebook-Akkus:
Die allermeisten Notebook die über wechselbare Akkus verfügen, setzt auf sehr ähnliche Akku Technik. Ausnahmen bilden die Geräte aus dem Hause Apple, die wir als Exoten im Aufbau außen vor lassen – die Tipps für den richtigen Umgang gelten aber auch für sie!
Diese Wechselakkus haben alle denselben modularen Aufbau: In einem Kunststoffgehäuse werden je nach Ausstattung, Platz und Gewicht und Preis möglichst viele einzelne Lithium Ionen Akkus der typischen Bauform 18650 verbaut und zu einem Gesamtverband verschaltet. Teilweise finden die Angaben für die Anzahl der verbauten Akkus sogar ihren Weg in die Werbeanzeigen und Typenschilder „4-Zellen Akku mit 5200mAh“.
Die Bezeichnung 18650 leitet sich von der Baugröße ab (18mm x 65mm) und ist mit der Bauformen von herkömmlichen Mignon Zellen A – AAA vergleichbar.
Übrigens: 18650er Zellen finden auch in Akkuschraubern, Elektroautos und Taschenlampen ihren Einsatz.
Da die meisten Notebooks mit einer Akkuspannung von 14,4V arbeiten, kommen wahlweise vier, sechs oder acht einzelne Zellen zum Einsatz, je nachdem ob das Gewicht oder die Kapazität im Vordergrund stehen. Die Anzahl der verbauten Zellen lässt sich meist schon von außen abschätzen, muss jedoch nicht stimmen wie die Bilder zeigen: das selbe Gehäuse kann auch für zwei verschiedene Akkus genutzt werden.
Zellengift!
Der typische Laptop verbringt nur wenige Stunde fernab vom Stromnetz. Meist wird eher dauerhaft von seinem Netzteil gespeist, und hier beginnt der Akkuschwund.
Lithium-Ionen Akkus reagieren empfindlich gegen Über- und Unterspannung und mögen keine dauerhafte Lagerung mit hoher Spannung. Um den sicheren Betrieb kümmert sich das vorgeschaltete Batterie-Management, auf den Ladezustand hat es jedoch keinen Einfluss. Die erhöhte Spannung, die deutlich höher liegt als die Nennspannung, sorgt für eine schnellere Alterung des Akkus. So liegt die Nennspannung und Angabe einer 18650er Zelle bei 3,6V, die maximale Kapazität ist jedoch erst bei 4,2V erreicht.
Wird das Notebook nun überwiegend am Stromnetz betrieben, wird der Akku ständig auf seinen maximale Ladestand gebracht, was gleich doppelt schlecht ist: Zum einen altern die Zellen durch die hohe Spannung schneller, zum anderen werden wertvolle Ladezyklen mit dem Laden weniger Prozente verschenkt. Typischerweise hält ein LiIonenakkus 500-1000 Ladezyklen, bis die Kapazität stark nachlässt.
Wie sollte man den Akku dann richtig betreiben und lagern?
Eigentlich ist es ganz einfach:
Sofern man den Akku nicht braucht, sollte man ihn entnehmen und separat lagern. So schützt man ihn vor dauerhaftem Be- und entladen und erreicht so die höchste Lebensdauer. Bei manchen Notebooks haben die Hersteller die Akkus leider mit ins Gehäusedesign aufgenommen sodass Lücken zwischen Bildschirm und Tastatur klaffen, oder der Laptop nicht mehr gut steht. Während Ersteres noch gut hinnehmbar ist, nervt ein ständig umkippender Laptop natürlich.
Und die Lagerung des ausgebauten Akkus?
Nicht ganz voll und nicht ganz leer. Bei einem vollen Akku drohen Alterungseffekte durch die hohe Spannung, bei einem Leeren droht durch die Lagerung eine Tiefentladung. Die meisten Akkuhersteller empfehlen eine Lagerung mit 60% geladenem Akku und regelmäßigem Nachladen alle sechs Monate. Die Selbstentladung liegt etwa bei 3% pro Monat.
Mein Akku ist schon defekt: Original und teuer, oder billigen Nachbauakku kaufen?
Ersatzakkus sind oft nicht billig und auch nicht ewig lange vom Hersteller zu bekommen, weshalb viele Nutzer auf günstige Drittanbieterakkus ausweichen.
Solche Akkus sind für gängige Modelle ab etwa 20-30€ erhältlich und taugen aus meiner Erfahrung im Kundensupport – genau – überhaupt nicht.
Kleines Rechenbeispiel:
Eine 18650er mit 2000mAh Zelle kostet im Einzelhandel etwa 5€, größere entsprechend mehr. In besagtem 25€ Akku müssten acht Zellen verbaut sein, um auf die Betriebsspannung und die versprochene Kapazität von 4000mAh zu kommen.
Selbst wenn ein großer Hersteller die Akkus für 2€/Stk kaufen kann, fehlen noch immer die Kosten für Akku Management, Gehäuse, Montage, Vertrieb und Versand.
Es kann also schon alleine um der Herstellungskosten wegen kein identischer oder gar besserer Akkus sein. Das solche Akkus üblicherweise nach kürzester Zeit ausfallen ist ein guter Indiz auf die mangelhafte Qualität der verbauten Akkus.
Fazit: Ein originaler Akku mag mit 80-150€ zunächst recht teuer erscheinen. Sicherlich verdient der Hersteller auch noch genug an diesem Akku, jedoch erhält man die Garantie dass der neue Akku wieder die vormals beworbene Laufzeit des Geräts erreicht. Bei richtigem Umgang hält der Akku dann auch viele weitere Jahre. Wie so oft gilt besonders bei Akkus: Kaufst du billig, kaufst du zwei Mal oder um es etwas konkreter zu machen: Hände weg von Nachbauakkus, der Ärger ist vorprogrammiert.
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