Ein iPad ist eine praktische Sache: Es ist leicht und man kann eine ganze Menge darauf Speichern. Unter anderem ist es auch ein guter Begleiter beim Studieren. Denn die Vortragsfolien und Skripte der Dozenten werden fast immer im PDF Format ins Internet hochgeladen und können wunderbar auf dem iPad gespeichert werden. Aber ab und zu möchte man ja auch mal etwas im Skript anmerken oder sich Notizen zu bestimmten Punkten machen. Mit der Apple eigenen iBooks App ist das leider nicht möglich. Deshalb treten hier drei Apps, mit denen dies möglich ist, gegeneinander an.
Tiny PDF
Laut der Beschreibung im App Store ist Tiny PDF „eine professionelle App zum Anmerken, Lesen und Verwalten von PDFs.“ Also sollte es ja eigentlich genau das machen, was man im Uni Alltag braucht. Und tatsächlich erweist sie sich im Test als sehr brauchbar. Öffnet man die App gelangt man in eine Übersicht über alle PDFs. Um Chaos zu vermeiden kann man Ordner erstellen und die PDFs somit gut sortieren. Natürlich lässt sich die App auch mit einem Online Speicher verknüpfen. Eine besondere Integration bietet die App für den Dienst „Box“ und „Dropbox“. Hier können auch PDFs direkt in der App aus der Cloud herunter geladen werden. Bei allen anderen Anbietern muss das PDF in der jeweiligen App oder dem Browser geöffnet werden und dann über die „Öffnen mit“ Funktion in die Tiny PDF App übertragen werden.
Ist das PDF einmal eingefügt lässt es sich ganz normal lesen oder aber über die Seitenleiste bearbeiten. Hier bietet die App verschiedene Funktionen. Zum einen das Hinzufügen von Anmerkungen per Toucheingabe, also beispielsweise mit einem Stift oder aber einfach mit dem Finger. Hier kann der Nutzer Strichstärke und Farbe einstellen. Für längere Texte lässt sich ein virtueller Notizzettel anfügen. Dieser wird mittels Tastatur beschrieben, entweder über die On-Screen Touch-Tastatur oder aber über eine externe Bluetooth Tastatur. Außerdem findet man in der Leiste noch die Textmarker Funktion, mit der sich Textpassagen in einer beliebigen Farbe anstreichen lassen und die Möglichkeit Formen und Linien zu zeichnen.
Im unteren Ende findet sich noch der Button, der bei einem mehrseitigen Dokument zu einer Übersicht über alle Seiten führt und das Menü zum „Teilen“ . Hier kann man das Dokument auch bei anderen Cloudspeichern hochladen oder aber beispielsweise per Mail versenden.
Im Prinzip bietet die App alles, was man zum Anmerken von PDFs, zum Beispiel im Uni-Alltag braucht, doch gibt es ein paar Punkte, die das Paket abrunden würden. Ein größeres Manko ist, dass die App gerne abstürzt, wenn sie länger im Hintergrund läuft und nicht genutzt wird und man dann ein PDF aus dem Browser darin öffnen möchte. Außerdem wäre eine noch bessere Integration in die Cloud Dienste wünschenswert, sodass man nicht mehr jedes einzelne Dokument auswählen und dann in die Cloud hochladen muss, sondern, dass die Dokumentenbibliothek regelmäßig mit einem Ordner in der Cloud synchronisiert wird. Damit wären die Dokumente von jedem Gerät mit Browser abrufbar und damit gesichert, falls irgendetwas mit dem iPad passieren sollte. Zum anderen fehlt der App in der Frei-Hand-Zeichnen Funktion eine verschiebbare Fläche, in der die App keine Eingaben aufnimmt, sodass man darauf seine Hand ablehnen kann. Dies würde auch das Anmerken von Notizen einfacher gestalten und auch genauer machen. Alles in allem ist Tiny PDF jedoch eine wirklich gute App und eine Empfehlung, zumal sie im Moment noch kostenlos im App Store verfügbar ist.
UPad
Ein Manko bei der Tiny PDF App ist das Fehlen einer Fläche zum Handauflegen. Hier schafft die App UPad Abhilfe. Diese App bietet eine verschiebbare Fläche, wo der Touchscreen keine Eingaben aufnimmt. Außerdem lässt sich darin eine Art Zoom-Fenster öffnen, was dabei hilft, sehr präzise und ordentlich auf dem Touchscreen zu schreiben. Daneben bietet die App im Grunde auch alle Features wie die Tiny PDF App, hat jedoch noch ein weiteres Ass im Ärmel. So kann man mit UPad nicht nur PDFs bearbeiten, sondern das iPad auch als Notizblock verwenden. Hier kommt einem besonders das Zoom-Fenster zu Hilfe, wodurch die Notizen wirklich ordentlich werden.
Jedoch hat die App einen großen Hacken: Die Stabilität. Es kommt leider sehr häufig vor, dass die App abstürzt, was sehr ärgerlich ist, da dann alle Anmerkungen und Notizen gelöscht werden. Leider hat sich im Test keine Regelmäßigkeit ergeben, sodass es mehr oder weniger dem Zufall überlassen bleibt, ob man schön mit der App arbeiten kann oder nicht. Dazu kommt noch, dass sich die bearbeiteten PDFs in der kostenlosen Version nur als Bild exportieren kann.
Die optimale Lösung wäre sicherlich ein Kombination aus beidem: Die schöne Zoom-Funktion aus UPad in der Tiny PDF App wäre optimal. Und deshalb kommt jetzt die dritte App im Bunde.
Notability – Die perfekte Kombination?
Um das Ergebnis bereits vorweg zu nehmen: Ja Notability ist die perfekte Mischung aus Tiny PDF und UPad. Sie bietet zum einen genau wie UPad die Möglichkeit PDFs zu bearbeiten und zum anderen selbst eigene Notizen anzulegen. Außerdem ist genau wie bei UPad eine Handauflagefläche mit Zoom-Funktion integriert.
Darüber hinaus hat sie den beiden anderen Apps noch etwas voraus: Die Cloud-Anbindung, die Tiny PDF fehlt. Nutzer der Cloud-Dienste Dropbox, Google Drive oder box können in Notability einstellen, dass alle Dokumente und Notizen ständig mit einem Ordner in der Cloud synchronisiert werden. Alternativ kann auch die Synchronisierung über Apples eigenen Service iCloud erfolgen. Dann hat man auf allen anderen iOS Geräten oder Macs, auf denen die Notability App installiert ist, automatisch immer die neusten Versionen der Dokumente.
Aus diesen Gründen ist Notability der Sieger aus diesem App-Vergleich. Der Funktionsumfang entspricht genau dem, was man im Hörsaal braucht und im Vergleich zu den anderen Apps ist Notability sehr stabil und stürzt nicht ab. Aus diesem Grund lohnen sich die 2,69 €, die die App kostet, auf jeden Fall.
Wer jedoch bloß ab und zu ein paar Dokumente lesen und einige Anmerkungen anbringen möchte, dem sei Tiny PDF ans Herz gelegt, da diese im Moment gratis im App Store verfügbar ist und für diesen Anwendungsfall ausreichend ist.
Obwohl UPad einige Funktionen besitzt, die Tiny PDF fehlen, ist es nicht ratsam diese App zu nutzen, da die Abstürze und der damit verbundene Datenverlust sehr ärgerlich ist.
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