(Achtung: Dieser Artikel bezieht sich ausschließlich auf herkömmliche Magentspeicherfestplatten – bei SSDs funktioniert das angewandte Verfahren nicht!)
Wer sein ausgedientes Notebook oder den in die Jahre gekommenden Computer weitergeben oder verkaufen möchte, hat häufig ein mulmiges Gefühl im Magen. Sind meine Daten wirklich gelöscht? Hat keiner mehr Zugriff auf meine Abschlussarbeit oder die Fotos aus dem letzten Urlaub?
McFoxx sorgt für Klarheit und Sicherheit!
Gelöscht wird zunächst einmal gar nichts
Entgegen der Annahme, eine gelöschte Datei sei nach dem Leeren des Papierkorbs aus der Welt, existieren diese munter weiter. Ein richtiges Löschen ist aufwendig und kostet genau so viel Zeit, wie es gedauert hat diese Datei zu erstellen. Klingt zunächst nach dem Bruchteil einer Sekunde, aber wenn man die unglaublichen Datenmengen betrachtet die durch Arbeitsspeicher und Festplatten wandern, würde aus dem „nur kurz löschen“ der Zusammenbruch der modernen IT werden.
Stattdessen – und weil es normalerweise keinen Unterschied macht – werden gelöschte Dateien schlichtweg mit einem „Flag“ einem Hinweis im Dateisystem markiert. Fortan ignoriert der Computer diese Datei schlichtweg, und früher oder später wird ihr Speicherort wieder überschrieben. Nach eine paar Schreibzyklen auf der gleichen Stelle ist die Datei dann gänzlich und wirklich gelöscht.
Gibt man nun eine Festplatte/einen Computer an Dritte weiter deren Inhalt nur gelöscht wurde, ist es ein leichtes mit einfachsten Programmen die letzten Dateien wiederherzustellen.
Formatier einfach deine Festplatte, dann ist alles weg!
Ein Irrglaube, der durch gefährliches Halbwissen wohl nie so ganz verschwinden wird. Während eine Formatierung und das Neuaufsetzen eines mit Viren und Malware verseuchten Computers eine sinnvolle Sache ist, so wenig ratsam ist diese Herangehensweise beim Vernichten von Daten. Dazu muss man im Groben verstehen, wie ein Dateisystem wie NFTS, FAT32 o.ä. funktioniert.
Stellen Sie sich eine Bibliothek vor, an dessen Empfang jedes einzelne Buch mit Regal und Nummer genau erfasst und katalogisiert ist. Die Bücher wären Ihre Daten, und immer wenn Sie etwas suchen, fragen Sie kurz nach wo etwas liegt – der Katalog wäre dann quasi die Partitionstabelle ihrer Festplatte.
Wird nun die Festplatte formatiert wird die Partitionstabelle gelöscht – Sie werfen also die Biblioteka raus und vernichten den Katalog. Damit sind ihre Daten zwar im ersten Moment vor Fremden sicher, da sie nicht wissen wo sich diese befinden, aber sie sind ja noch vorhanden – die Bücher haben sie aus Faulheit in den Regalen gelassen.
Wird eine Festplatte formatiert, legt der Computer lediglich eine neue Partitionstabelle an und verhält sich wie im oben geschilderten Fall: Er schreibt einfach die neuen Dateien auf die als komplett leer markierte Festplatte. Für Viren, Malware und sonstige Schädlinge reicht das, können sie nun nicht mehr ausgeführt werden und sind für ihren Computer nun tatsächlich nicht mehr existent.
Nicht aber ihre Daten: im einfachsten Fall reicht es aus die alte Partitionstabelle wiederherzustellen, um kompletten Zugriff auf die dort gespeicherten Daten zu erlangen. Gelingt dies nicht, kann man die Dateien die auf Festplatte liegen auch einfach „erraten“. Das kann man sich vorstellen wie die CSI’s und SOKU’s dieser Welt, die aus geschredderten Papierstreifen wieder die kompletten Seiten zusammensetzen.
Denn wie ein gedrucktes werk hat auch jede Datei einen „Dateikopf“ und ein „Ende“. Durchsucht man so die ganze Festplatte nach allen JPEGs, DOCX oder PDF Dateien, dauert dies zwar lange, ist aber technisch wenig anspruchsvoll.
Wenn löschen, dann richtig!
Da wir bei McFoxx viel Wert auf ihre Datensicherheit legen, erklären wir Ihnen nun kurz wie sichere Datenvernichtung funktioniert.
Da wir in den voran gegangenen Abschnitten schon erläutert haben, das Dateien nur markiert und nicht vernichtet werden, hilft nur ein Mittel: Überschreiben bis nichts, aber auch gar nichts mehr von der alten Datei vorhanden ist. Typischerweise muss ein Sektor dreimal überschrieben werden, bis auch durch professionelle Datenrettung im Labor nichts mehr zu holen ist.
Das von uns verwendete Programm „Darik’s Boot & Nuke“ ist ein kostenloses, selbstausführendes, bootfähiges Programm das Ihre Festplatten sicher überschreibt.
Am einfachsten Brennen Sie das Programm auf eine CD oder DVD, ansonsten muss zunächst ein USB Stick bootfähig gemacht werden. Nach dem Einlegen und dem Starten des Computers startet nun „Darik’s Boot and Nuke“ in eine DOS Umgebung.
Hier wählen Sie nun die Festplatte aus, deren Inhalt sie löschen möchten. Anschließend überschreibt das Programm ihre komplette Festplatte bis auf das kleinste Bit mit wahllosen Folgen von Zahlen. In der Standardeinstellung wird je nach gewählter Sicherheitsmethode die Festplatte drei oder viermal überschrieben, für höchste Sicherheit kann die Anzahl der Läufe verdoppelt werden.
Achtung: Da wirklich die ganze Festplatte überschrieben wird, dauert selbst ein einfacher Durchgang schon mehrere Stunden. Sie sollten das Löschen also rechtzeitig starten, wenn Sie nicht die ganze Zeit zugegen sein können oder wollen.
Nach Abschluss der Arbeit meldet sich das Programm die Operation mit einem kleinen „pass“ als abgeschlossen. Nun kann die CD entnommen werden, und der PC mittels Gedrückt-halten des Ein/Ausschalter für 10 Sekunden ausgeschaltet werden.
Nun erkennt der Computer die Festplatte wie einen leeren Datenträger und kann für eine neue Installation problemlos wieder verwenden – an ihre Daten kommt hingegen niemand mehr.
Unsere Bilderstrecke zeigt das genaue Vorgehen des Löschvorgangs:
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