Mittlerweile ist glücklicherweise auf vielen Computern ein Anti Viren Programm installiert und seit den Enthüllungen von Edward Snowden sind viele Menschen sensibilisiert, was beispielsweise Messaging Apps wie WhatsApp etc. angeht. Worüber sich jedoch nur die wenigsten Menschen Gedanken machen, ist die Sicherheit in öffentlichen Netzen. Gerade im Urlaub freut man sich über jedes freie W-Lan Netzwerk, um z.B. Freunden und Familie über seine neuen Erfahrungen zu berichten. Die Sicherheitsrisiken, die damit einhergehen, bedenken jedoch nur die wenigsten. Auch wenn in diesem Artikel sicherlich einige technische Begriffe fallen werden, rate ich jedem dran zu bleiben. Ich werde versuchen mich so einfach wie möglich auszudrücken und trotzdem korrekt zu bleiben.
Ungeschützte Datenpakete
Eine der Hauptsicherheitslücken von öffentlichen Netzwerken ist, dass sie eben öffentlich sind. Denn, wie der Name bereits sagt, kann sich dann jeder in das Netzwerk einwählen. Während die meisten Laptops, Tablets und Smartphones W-Lan Empfänger bzw. Sender verbaut haben, die nur Internetpakete nutzen, die direkt für sie bestimmt sind, gibt es auch W-Lan Geräte, die die Fähigkeit besitzen alle Pakete zu erkennen und aufzuzeichnen. Zu diesen Paketen zählt prinzipiell alles, was über das Internet übertragen wird: Adressen von Internetseiten, aber auch alle heruntergeladenen Dateien. Mit einem entsprechenden Gerät und einer Software lässt sich nun der Datenverkehr in einem Netzwerk aufzeichnen und Dateien speichern. Die entsprechenden Geräte sind dabei nicht besonders teuer und die Software leicht zu bekommen und mit einer entsprechenden Anleitung auch nicht besonders schwierig zu bedienen. Darüber hinaus kann ein solcher W-Lan Empfänger aussehen, wie z.B. ein USB Stick mit einer kleinen Antenne und ist somit recht unauffällig und nicht immer direkt zu erkennen.
Verschlüsselung hilft
Das alles klingt erst einmal ziemlich schlimm, doch zum Glück, gibt es dafür auch Wege, um sich zu schützen. Das Zauberwort lautet wie so häufig Verschlüsselung. Ruft man im Browser eine Webseite auf, so geschieht dies über das sogenannte „Hypertext Transfer Protocol“ oder kurz HTTP. Daten, die so übertragen werden, sind unverschlüsselt und prinzipiell für jeden zugänglich (z.B. wie vorher beschrieben). Glücklicherweise gibt es jedoch auch die Erweiterung namens HTTPS. Das S steht hierbei für „Secure“ und bedeutet, dass die Daten verschlüsselt übertragen werden. Dadurch kann sie ein Mittelsmann natürlich immer noch abfangen, jedoch sind sie dann für ihn nutzlos, da er nicht den entsprechenden Schlüssel zum Dechiffrieren der Daten kennt. Ob Sie gerade eine gesicherte Verbindung nutzen oder nicht, erkennen Sie bei den meisten Browsern an einem grünen Schlosssymbol am linken Rand der Adressleiste. Tag für Tag nutzen immer mehr Webseiten HTTPS zur Übertragung, jedoch ist dies nicht bei allen Webseiten der Fall und bei einigen beispielsweise auch nur bei der Passworteingabe oder ähnlichem.
Aus diesem Grund empfiehlt es sich eine Erweiterung für den Browser zu installieren, die immer versucht eine Verbindung über HTTPS herzustellen. Für Chrome und Firefox gibt es beispielsweise das Kostenlose Addon namens „HTTPS Everywhere“. Dies hilft jedoch nur im Browser. Alle anderen Programme oder Apps bleiben davon unbeeinflusst. Manche Apps, wie z.B. WhatsApp haben mittlerweile eine flächendeckende Verschlüsselung eingeführt, viele andere Programme jedoch noch nicht. Hier würde nur ein VPN Netzwerk (Was ist das? Erklärung hier) helfen. Dies verschlüsselt den gesamten Datenverkehr und nicht nur Daten aus dem Browser. Diese Diesnte sind jedoch häufig kostenpflichtig, was viele Menschen erst einmal abschreckt. Wer sich jedoch häufig in öffentlichen W-Lan Netzwerken aufhält, sollte zumindest einmal darüber nachdenken, einen VPN Service zu nutzen. Wer nur im Urlaub in öffentlichen Netzen surft, für den reicht vielleicht auch eine Freeware, die nur bis zu einem bestimmten Datenvolumen nutzbar ist.
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