Die Firma Cambridge Analytica und der Datenschutz bei Facebook sind im Moment wieder in aller Munde. Cambridge Analytica, ein Unernehmen, dass Daten sammelt, analysiert und damit vor allem maßgeschneiderte Werbung produziert, soll Facebookprofile von über 50 Millionen Menschen gesammelt und für diverse politische Zwecke genutzt haben. Ich möchte einmal versuchen die Situation zusammen zu fassen und Tipps zu geben, wie man sich vor etwaigen Aktionen schützen kann.
Welche Daten wurden erbeutet und wie ging es von statten?
Alles begann damit, dass am Psychometrics Center der Cambridge University eine Umfrageapp entwickelt wurde, mit Hilfe derer die Forscher Zugriff auf die Daten von Facebook Profilen der Nutzer und deren Freunden erhielten. Cambridge Analytica hatte Interesse an diesen Daten, jedoch weigerten sich die Forscher mit der Firma zusammen zu arbeiten. Ein Forscher, Aleksandr Kogan, war jedoch bereit dazu und schlug vor eine eigene App zu entwickeln und das Experiment zu wiederholen. Damit erhielt er insgesamt Zugriff auf die Daten von gut 50 Millionen Nutzern. Dies war möglich, da er Vorgab die Daten für wissenschaftliche Zwecke zu nutzen und Facebook in diesen Fällen Zugriff auf Nutzerdaten erlaubte. Dies ist nun nicht mehr möglich. Die von Kogan gesammelten Daten verkaufte dieser an Cambridge Analytica, womit er gegen die Richtlinien von Facebook verstoßen hat. Aus diesem Grund spricht Facebook auch nicht von einer Datenlücke, sondern davon hintergangen worden zu sein und damit auch ein Opfer von Cambridge Analytica zu sein. Darüber hinaus sollen keine Passwörter oder sensiblen Daten entwendet worden sein.
Wie kann man seine Facebook Daten schützen?
Der aktuelle Skandal basiert darauf, dass Apps auf Profildaten zugreifen konnten. Der sicherste Weg wäre es, den Zugriff von Apps auf Facebook komplett zu deaktivieren. Dadurch können Sie sich jedoch auch nicht mehr mit Ihrem Facebookaccount in Apps und auf Webseiten anmelden. Der nächste Schritt wäre es, den Zugriff der Dienste, bei denen Sie mit Ihrem Facebookkonto angemeldet sind, aufzuräumen. Dazu habe ich bereits hier einen Beitrag erstellt. Ein Großteil der erbeuteten Daten kam jedoch dadurch zu Stande, dass einige Leute die kompromittierte App nutzten und diese dann auch auf die Daten deren Freunde zugreifen konnten. Deshalb sollten Sie den Zugriff, den Apps von Freunden auf Ihr Profil einschränken. Dazu loggen Sie sich auf Facebook ein, gehen über den Pfeil in der oberen rechten Ecke auf Einstellungen und anschließend auf Apps. Dort finden Sie im unteren Bereich den Punkt Von anderen verwende Apps. Dort können Sie nun über den Button Bearbeiten einstellen, welche Daten Apps von Freunden einsehen dürfen.
Wie geht es weiter?
Marc Zuckerberg wurde von diversen europäischen Institutionen und Regierungen vorgeladen, um Auskunft über die Vorkommnisse zu geben und zu erklären, wie Facebook solche Ereignisse in Zukunft verhindern will. Darüber hinaus hat die Federal Trade Comission eine Ermittlung gestartet und der CEO von Cambridge Analytica ist zurück getreten. Nachdem bekannt wurde, wie Russland unter anderem mit Hilfe der Plattform Facebook großflächig Wähler manipulieren konnte, steht Facebook nun jedoch wieder in der Kritik.
Kevin meint
Gut aber, dass in die EU jetzt nur mehr die Daten gespeichert werden dürfen, die auch benötigt werden… Der einzige Nachteil ist, dass ich jetzt allen neuen Bedingungen auf allen Seiten zustimmen muss! 😀
Aber lieber ein paar clicks mehr als meine Daten verkauft zu haben.