Die Abkürzung VPN steht kurz für Virtual Private Network und ist so ein Begriff, den man bestimmt schon einmal irgendwo gehört oder gelesen hat, sich einem jedoch nicht direkt vollständig erschließt. In diesem Artikel erfahren Sie, was VPN ist, und wie Sie diese Technik auf Ihrem iPhone oder iPad nutzen können, um Ihre Privatsphäre zu schützen und nie wieder eine Meldung wie „Dieses Video ist in deinem Land leider nicht verfügbar“ lesen zu müssen.
Was ist VPN?
Die beiden häufigsten Verwendungszwecke einer VPN Verbindung sind zum einen, wenn man z.B. von zu Hause aus auf ein Firmennetzwerk oder ähnliches zugreifen möchte oder aber zum anderen, wenn man über VPN seine Identität im Internet verschleiern möchte. Diese beiden Funktionen klingen erst einmal grundverschieden, tatsächlich sind sie es jedoch nicht.
Aber was ist VPN denn nun? Am einfachsten lässt sich eine VPN Verbindung mit einem Kabel vergleichen. Nehmen wir einmal das erste Beispiel mit dem Firmennetzwerk. So lange ich tatsächlich physisch in diesem Netzwerk bin, also sich mein Computer in der Firma befindet und damit direkt mit dem Netzwerk verbunden ist, kann ich auf alles zugreifen. Sobald ich jedoch versuche von zu Hause aus auf dieses Netzwerk zuzugreifen, funktioniert es nicht, da das Netzwerk erkennt, dass ich nicht in der Firma bin und mich deshalb nicht in das Netzwerk lässt. Mit einer VPN Verbindung funktioniere ich jetzt jedoch das Internet, über das ich auf das Firmennetzwerk zugreife, um und mache es, bildhaft gesprochen, zu einem Kabel, was mich mit einem Netzwerkanschluss in der Firma verbindet. Dadurch erscheint es dem Firmennetzwerk, als würde ich mich wieder in der Firma befinde und damit erhalte ich Zugriff auf das Netzwerk.
So ähnlich funktioniert es auch mit dem zweiten Beispiel. Wenn ich eine Webseite im Internet besuche, dann schickt mein Browser immer auch einige Informationen mit. Dazu gehört vor allem meine IP Adresse, also quasi eine Nummer, mit der sich mein Computer eindeutig identifizieren lässt, aber auch meinen Standort und welchen Browser und welches Betriebssystem ich benutze. Verwende ich jetzt einen VPN Dienst, dann verbindet dieser mein Gerät, mit dem ich im Internet surfe, mit einem Server. Nun kann man wieder die Analogie zum Kabel heranziehen: Das Internet wird wieder zum Kabel degradiert und verbindet mein Gerät mit diesem Server. Dieser Server wiederum öffnet dann die Internetseite, die ich gerne besuchen möchte. Dadurch scheint es für die Internetseite, als sei ich der Server, weshalb bloß die Daten des Servers gespeichert werden. Diese verraten der Webseite jedoch nichts über mich. Dadurch bleibe ich unerkannt und es ergibt sich eine weitere Nutzungsmöglichkeit einer VPN Verbindung. Denn wenn nun der Server, über den ich eine Webseite besuche, in einem anderen Land steht, dann erscheint es auch der Webseite so, als käme ich aus diesem Land. Dies kann sehr nützlich sein, um sogenannte Geo Filter auszuhebeln. Der bekannteste Ort, an dem diese Art von Filter eingesetzt werden, ist wohl Youtube, denn den Satz „Dieses Video ist in deinem Land leider nicht verfügbar“ hat wohl jeder schon einmal lesen müssen. Aber auch die Mediatheken von ARD und ZDF, aber auch beispielsweise die BBC nutzen diese Geo Filter. Um diese Filter zu umgehen muss ich mir nun bloß noch einen VPN Server in der entsprechenden Region suchen, und schon kann ich die Webseiten von jedem Ort aus besuchen.
VPN auf einem iOS Gerät
Genug der Theorie, jetzt wollen wir das oben beschriebene einmal anwenden. Dies funktioniert auf iOS Geräte wie beinahe alles andere auch: über eine App. Sucht man im AppStore nach VPN Apps, so erhält man sehr viele Ergebnisse. Die meisten gratis Apps sind entweder nur über einen Testzeitraum kostenlos nutzbar oder aber nur für ein bestimmtes monatliches Datenvolumen. Wer den Dienst länger nutzen möchte muss dann meist eine monatliche Gebühr zahlen.
Eine sehr gute kostenlose Alternative ist die VPN App von Opera. Diese bietet unbegrenztes Datenvolumen und einen integrierten AdBlocker. Hier können Sie die App herunterladen. Beim ersten Öffnen der App werden Sie gebeten die Datenschutzbedingungen zu akzeptieren sowie ein sogenanntes „Profil“ zu installieren. Dabei werden die Daten der Server, die der VPN Dienst kontaktiert, im iOS Gerät hinterlegt. Sobald Sie dies getan haben, erhalten Sie eine kurze Einführung in die Benutzeroberfläche. Diese ist jedoch recht übersichtlich und im Grunde müssen Sie auch nicht viel einstellen. Sie haben auf der linken Seite die Möglichkeit die VPN Verbindung sowie den integrierten AdBlocker ein-und auszuschalten und in der oberen rechten Ecke können Sie verschiedene Serverstandorte auswählen. Dazu zählen Kanada, Deutschland, Niederlande, Singapur und die Vereinigten Staaten. Und dies ist wohl der einzige Nachteil der App: Mehr Standorte gibt es nicht, obwohl beispielsweise Großbritannien und ein skandinavisches Land noch schön gewesen wären. Nachdem Sie dann Ihre Region ausgewählt haben, ist die VPN Verbindung aktiv und Sie können los surfen.
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